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Bauerngarten
Der Bauerngarten
Der von der Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. gepflegte Bauerngarten ist 642,70 qm groß und unterteilt sich in eine Rasenfläche mit drei Kugelahornbäumen und eine Stauden- und Wechselbepflanzungsfläche von 226 qm.
Die Gestaltung geht zurück auf die vorchristliche Beschreibung des Garten Eden mit 4 Strömen. Die rechteckige Gartenform mit kreuzförmigen Wegen und einem Mittelrondell oder Brunnen wurde in den mitteleuropäischen Klöstern übernommen und gelangte so zu allgemeiner Verbreitung. Viele Jahrhunderte hat der Bauerngarten überdauert und dabei sein Aussehen ohne große Veränderungen bewahrt. Damit wurde er unbestreitbar zu einem bedeutsamen Kulturgut. Typisch ist die geometrische Form mit eingefassten Beeten.
Statt beetweise „preußischer Marschkolonnen“ an Gemüse mit Massenernte und Schädlingsinvasionen bei häufiger Bodenbearbeitung bzw. Unkrautbekämpfung, gedeihen im historischen Bauerngarten unterschiedliche Gemüsearten in friedlichem Nebeneinander mit Stauden und Kräutern. Diese Anbauart hat eine lange Tradition, denn in der Natur gibt es keine so genannte Monokultur. So ist hier der Boden das ganze Jahr über bewachsen und bleibt feinkrümelig und humos. Verschiedene Pflanzenarten nutzen unterschiedliche Nährstoffe; die gute Bodenbeschattung verhindert weitgehend das Aufkommen von Unkräutern. Sein Gemüse war einst lebenswichtige Nahrungsgrundlage, und durch die Anzucht von Heilpflanzen war er auch Apotheke. Die bunte Blumenpracht diente sowohl dem Brauchtum als auch der Gesundheit: Madonnenlilie, Schwertlilie, Ringelblume, Stockrose und chinesische Pfingstrose waren wegen ihrer Inhaltsstoffe begehrt.
Historische Schmuckstauden und Sommerblumen:
Christrose, Eisenhut, Gemswurz, Kaiserkrone, Lupine, Madonnenlilie, Maiglöckchen, Märzbecher, Narzisse, Türkenmohn, Pfingstrose, Phlox, Schafgarbe, Schwertlilie, Tränendes Herz, Vexiernelke (Kronen-Lichtnelke), Bartnelke, Fingerhut, Gartennelke, Goldlack, Judassilberling, Marienglockenblume, Ringelblume, Kapuzinerkresse, Stiefmütterchen, Stockrose, Vergissmeinnicht
Der Einfassungsbux wird im Bergischen auch Palm genannt. Buchsbaumsträußchen wurden traditionell am Palmsonntag in Ermangelung „echter Palmwedel“ in der Kirche geweiht.
An den vier Ein- bzw.- Ausgängen befinden sich Rosenbögen mit Kletterrosen, die wie die in der Mitte des Gartens leicht rosa blühende Rose „Solingen“ von den Rosenfreunden Solingen gepflegt werden. In der Sommerzeit kommen noch Fuchsienhochstämme hinzu.
Auf der Rasenfläche des Bauerngartens befinden sich Skulpturen der Jugendhilfewerkstatt e.V., die in verschiedensten Formen im ganzen Park zu entdecken sind.
Ein Rundgang durch den Botanischen Garten!
Sie folgen dem nummerierten Rundgang unseres Lageplans durch den Botanischen Garten?
Dann wandern Sie als nächstes zum Biblischer Garten (4).
Text: Babara Azza; Matthias Nitsche